Mittwoch, 23. Oktober 2013

Es war einmal...

Es war einmal vor nicht allzu langer Zeit ein Mann, welcher hauste in einem Zelt, fern des fernsten Dorfes und zu Füßen eines königlichen Berges. Wolkenverhangen und Grünverhangen war der Berg und es schien auch stets auf Regen hinaus zu gehen. Doch dichter als die Nebelschleier dieses Berges war eines. Nämlich der Bart des Mannes weiß wie Schnee und länger noch als ein Mantel den man kennt. So denkt ihr euch sicherlich... dass der Mann im Zelt alt sei, alt wie der Berg. Auf jedenfall älter als ein Stein. Und so war es auch. Auch bleib sein Bart lang solang er noch lebte. An seinem Grabe erinnert ein Büschel seines Bartes daran, wie wunderprächtig sein haarige Gesichtstracht war... doch von Bärten und alten Männern allein will ich nicht erzählen, sondern von den Geschichten die er erlebte. Denn wisst ihr... dieser Mann lebte nicht immer und nur in seinem Zelt. Wandersam war er trotz des alters das er trug. Vieles hat er gesehen, vieles erlebt und noch mehr gelernt, wo man doch glaubt ein alter Mensch hat schon vieles gelernt...
Besonders lernte er die Wesen dieser Welt kennen. Jene die man mit nacktem Auge nicht sehen kann. Jene die man niemals erkennen kann, bleibt man steif im Geiste und starr im Herzen. Sie sind verbunden mit unserer Welt und leben zugleich in der ihren Welt. Es ist nicht so als könnten wir dies nicht, doch sollen wir dies nicht. Doch dies ist eine andere Geschichte.

So traf ich ihn einst, besuchte ihn in seinem Zelt. Draußen war es kalt und dunkel, herbstliche Nacht. Milde war sein Wesen, liebevoll sein Blick. Anders als man es denkt konnte er gut mit Fremden und so fragte ihn nach den Gründen warum er so leben wollte wie er es tat. Ich fragte ihn: "Alter Mann, sage mir. Sage mir was dich zu dem gemacht was du heute bist."
Er lächelte sanft, entfachte ein Feuer in der Mitte des Zeltes, Rauch stieg durch die Öffnung in der Zeltdecke und begann dann seine Geschichten zu erzählen. Seine Worte, verschlungen von der Dunkelheit über uns, hallten in mir wieder. Zu uns gesellten sich die Sterne, tausend Stück allein in meinem Blick. Die erste Geschichte begann...

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