Es
war einmal vor nicht allzu langer Zeit ein Mann, welcher hauste in
einem Zelt, fern des fernsten Dorfes und zu Füßen eines königlichen
Berges. Wolkenverhangen und Grünverhangen war der Berg und es schien
auch stets auf Regen hinaus zu gehen. Doch dichter als die
Nebelschleier dieses Berges war eines. Nämlich der Bart des Mannes
weiß wie Schnee und länger noch als ein Mantel den man kennt. So
denkt ihr euch sicherlich... dass der Mann im Zelt alt sei, alt wie
der Berg. Auf jedenfall älter als ein Stein. Und so war es auch.
Auch bleib sein Bart lang solang er noch lebte. An seinem Grabe
erinnert ein Büschel seines Bartes daran, wie wunderprächtig sein
haarige Gesichtstracht war... doch von Bärten und alten Männern
allein will ich nicht erzählen, sondern von den Geschichten die er
erlebte. Denn wisst ihr... dieser Mann lebte nicht immer und nur in
seinem Zelt. Wandersam war er trotz des alters das er trug. Vieles
hat er gesehen, vieles erlebt und noch mehr gelernt, wo man doch
glaubt ein alter Mensch hat schon vieles gelernt...
Besonders
lernte er die Wesen dieser Welt kennen. Jene die man mit nacktem Auge
nicht sehen kann. Jene die man niemals erkennen kann, bleibt man
steif im Geiste und starr im Herzen. Sie sind verbunden mit unserer
Welt und leben zugleich in der ihren Welt. Es ist nicht so als
könnten wir dies nicht, doch sollen wir dies nicht. Doch dies ist
eine andere Geschichte.
So
traf ich ihn einst, besuchte ihn in seinem Zelt. Draußen war es kalt
und dunkel, herbstliche Nacht. Milde war sein Wesen, liebevoll sein
Blick. Anders als man es denkt konnte er gut mit Fremden und so
fragte ihn nach den Gründen warum er so leben wollte wie er es tat.
Ich fragte ihn: "Alter Mann, sage mir. Sage mir was dich zu dem
gemacht was du heute bist."
Er
lächelte sanft, entfachte ein Feuer in der Mitte des Zeltes, Rauch
stieg durch die Öffnung in der Zeltdecke und begann dann seine
Geschichten zu erzählen. Seine Worte, verschlungen von der
Dunkelheit über uns, hallten in mir wieder. Zu uns gesellten sich
die Sterne, tausend Stück allein in meinem Blick. Die erste
Geschichte begann...
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