Sonntag, 8. Dezember 2013

Kontrollbedürfniss?


Jeder hat ein gewisses Kontrollbedürfniss. Manche mehr und mache eben weniger. Ich beispielsweise weniger. Und was macht dies aus mir? Ich kann unbeschwerter im Inneren sein, gelassener. Aber auch deswegen weil ich das schon länger mache. Ich nehme nur da Kontrolle auf und übe sie aus, wo ich sie haben möchte, wo ich sie meiner Ansicht nach brauche. Aber wo man glaubt zu brauchen, ist nicht das gleiche wie wirklich wo man braucht. Ich lernte dass die Grenze zwischen Subjektiver Wahrnehmung und Objektiver "Naturrealität", meist sehr sehr dünn ist und gleichzeitig ist die "objektive Naturrealität" dessen was sein muss und was ist, unglaublich viel tiefer als man zuerst glaubt. Man denkt man sei schon tief runtergedrungen in sich Selbst und doch kommt man dann irgendwann an einem Punkt, einer Erkenntniss, welche eines aufzeigt: Dass man immernoch an der Oberfläche kratzt. Und plötzlich kann wie mit einem Röntgenblick kurz die unglaubliche Tiefe sehen die man noch zurücklegen kann. Aber das ist auch schon alles... man kann nur die Unendlichkeit des eigenen Ichs, oder besser: des eigenen Seins und was man ist erkennen. Aber nicht das eigene Sein und was dort ist. Denn von dem Punkt aus wo man schwebt, mitten in der Unendlichkeit, sieht man nur den Raum, sieht man nur eine Form der Leere. Aber diese Leere kann alles sein was man nicht kennt. Sie kann das sein was man sich gewünscht hat, aber auch wovor man sich fürchtet. Aber man kann sich gewiss sein dass sie immer eines ist: eine Überraschung.





OMG!!!














Denn vorher kann man immer nur ein paar Meter weit sehen und sich Schritt für Schritt die Tiefen aneigenen. Wie ein Taucher steigt man herab in diese Tiefen, gewappnet, im besten Fall mit einem starken Licht. Die Überraschung ist dann entweder ein Anglerfisch, eine Qualle, ein Wal, oder ein Spagetthimonster mit pinkem Zylinder. Man weiss es nie. Man kann nicht sofort selber wissen was in einem ist wenn man nicht taucht. Bleibt man oben kann man zwar noch den Himmel sehen, aber all die Wunder, all die Gräßlichkeiten und all die Schönheiten gehen einem womöglich verloren... also... nicht wirklich verloren in dem Sinne dass sie verschwinden... sondern in dem Sinn dass man sie niemals zu Gesicht und an die Trophäenwand bekommt. Es ist schon witzig wenn man scheinbar automatisch zu "wässrigen" Vergleichen und Bildern kommt... ist die Seele selbst doch als dem Wasserelement zugeschriebene bisher gedacht worden.

Und was hat das nun mit dem männlichen Kontrollbedürfniss zu tun? An diesem Punkt fange ich lieber mit Spekulationen an. Und bleiben wir noch bei mir als Beispiel.
Mein persönliches Abtauchen in die Tiefe kann auf jedenfall mit dem Wunsch nach Selbsterkenntniss betrachtet werden. Aber nicht allein das. Selbsterkenntniss empfinde ich als die Basis von innerer Macht, innerer Stärke und vor allem innerer Reife. Ideal: Allen gleichzeitig und gleichwertig. Kenne ich mich Selbst, am besten völlig, können die Manipulationen anderer nur wenig Macht über mich haben. Ich stärke hier erstmal sowas wie einen Panzer, was aber auch schnell bedeuten kann wenn nicht aufgepasst wird, dass auch konstruktive Kritik einen wenig berührt und dass dies vor allem ein Verminderung an Erkenntnissmöglichkeiten bedeutet. Man merkt schon: Es geht hier auch um Angst.

 Angst eigentlich das zu tun was andere wollen anstatt man selbst, Angst davor nicht das zu tun was man eigentlich soll, sondern für andere eben das tut was sie eigentlich sollen und so weiter... 
HYSTERIE!!!




















Das Kontrollbedürfniss mithilfe der Selbsterkenntniss zielt auf die Unabhängigkeit des eigenen Selbst ab. Ich will tun was ich will, am besten aber was ich hier auf Erden tun soll, anstatt was andere meinen ich tun solle. Ich möchte kein Spielball sein, keine Schachfigur egal welche es auch sein mag. Ich will kein König im Feld eines anderen sein. Ich will mein eigenes Feld, denn dann werde ich zum Feld. Und hier kommt es nun auf etwas anderes an. Nämlich darauf nicht den Fehler zu machen den scheinbar viele machen: Nämlich andere zu Figuren des eigenen Felds zu machen. Denn dann verhält man sich wie die anderen und Kontrolliert die anderen. Das Thema wovon man sich befreien wollte hat einen dann immernoch ergriffen, aber nur in anderer Form. Es ist nicht die eigentliche echte Befreiung in der objektiven Naturrealität, sondern es ist eine Subjektiv wahrgenommene Befreiung vorerst. Man meint an diesme Punkt schon tief getaucht zu sein, doch kommen jetzt die STrömungen der Tiefsee auf.Und man bemerkt es oft erstmal gar nicht! Das ist diese Linie von der ich weiter oben sprach.

So ist man denn nun an dem Punkt wo man das eigene Feld hat. Macht man den Fehler und besetzt die Positionen mit anderen, hat man das Thema der Befreiung und Kontrolle nicht bewältigt. Man lebt nur die andere Position aus... Doch wie eigentlich kommt man zu dem Punkt es nicht so zu tun? Die Frage stellt sich dann auf: War das erschaffen des eigenen Feldes denn richtig? Wenn man die Tiefen richtig verstanden hat kann man nur zu seinem Schluss kommen:
 


 Es war törricht.                            
 

Ein Feld in den Tiefen des eigenen Seins um der Fremdkontrolle zu entkommen? Wäre es nicht besser erst gar kein Feld zu haben? Und wenn man es nun fortgeschikt hat: Was bleibt dann noch?
Was dann noch bleibt ist wieder die Schwebe inmitten einer Subjektiv wahrgenommenen Unendlichkeit. Und dann... taucht man tiefer... man taucht und sucht weiter... vieleicht nach etwas was das Feld ersetzt. Vieleicht nach etwas, was einem eine neue Strömung zeigt. Oder aber etwas... vieleicht... eine Überraschung?


Cornflakes Überraschung von Cats Eye



;)